Die folgenden Wochen & Monate

Die kommenden Tage, Wochen & Monate waren für alle nicht einfach. Am wenigsten für mich selbst.

 

So im nachhinein betrachtet hätte ich viel früher mit dem schreiben meines Tagebuches beginnen sollen aber später ist man immer schlauer...

 

Beginnen möchte ich mit einem kleinen Schmunzler. Meinem Frauchen war glaube ich nicht bewusst, das sich Schlappohren auch aufstellen können. Ihr Gesichtsausdruck war auf jeden Fall unbeschreiblich als ich erst mein linkes und wenig später mein rechtes Ohr aufstellte. Pures Entsetzen, aber ich liebe meine Fledermauslöffel.

 

Aber in diesen Monaten gab es nicht nur Schmunzler. Mit diversen kleineren Wehwehchen habe ich auch einige Sorgen bereitet. Zwingerhusten als Souvenier meiner alten Heimat, Übelkeit beim Autofahren, eine Augenentzündung die meine damalige Tierärztin fast in den Wahnsinn getrieben hat oder mein Durchfall, der aber mit einem Futterwechsel behoben werden konnte.

Das hat mich aber nicht davon abgehalten weiter regelmäßig meine Hundeschule zu besuchen. Dort lernte ich weiter viel aber konnte auch meine ersten Machoallüren beweisen. Schade das ich jedoch schnell durchschaut wurde, das nicht alles spielen war was ich als spielen tarnte.

Weiter sorgte ich dafür das mein Herrchen & Frauchen öfters als schräge Vögel angeschaut wurden. Ich sage nur "Darf ich mal ihr Fahrrad/Rollstuhl/Rollator streicheln" - yepp das haben sie wirklich gemacht um mir zu zeigen das ich mich vor diesen Dingen nicht fürchten muß. Süss nicht! Aber sie konnten auch anders. Wenn ich mal wieder richtig bockig war haben sie auch gerne mal durchs Viertel geschleift, zur Not auch auf meinem Rücken. Klingt krass? War es auch aber so habe ich schnell gemerkt wo meine Grenzen liegen und das hat für die Zukunft einiges erleichtert. Aber auch spielen und ausgedehnte Streifzüge über Wiesen, Felder oder Wälder kamen nicht zu kurz. Da habe ich dann auch die ersten meiner Weggefährten kennengelernt. Auch meine erste wirklich lange Autofahrt habe ich in diesem Zeitraum absolviert. 2 x 750 km und das ganz ohne Vorbereitung. Einfach rein ins Auto und ab ging es zu Oma Emden. Dazu aber später mal mehr. Meine andere Oma, Oma Pockau, habe ich kurz später kennengelernt. Glaube die mochte mich anfangs nicht so dolle aber ich habe sie ganz schnell überzeugen können das ich ein ganz Lieber bin. Mittlerweile hat sie mich richtig lieb, nur beim Gesicht schlecken stellt sie sich immer noch so komisch an.

Könnt ihr euch noch an eure erste große Liebe erinnern? Ich schon. Dabei habe ich sie noch nicht einmal gesehen sondern nur gerochen. Und dann war es um mich auch schon geschehen. Ich konnte nix mehr fressen, hatte keine Ruhe mehr und Lust auf spielen schon mal gar nicht. Ich wollte nur noch eines > SIE finden. Um dieses durchzusetzen habe ich mich dann vor die Türe gesetzt und geheult wie ein Wolf. Nur gebracht hat das alles nix, ich habe sie nie kennengelernt. Ende vom Lied, ich durfte einen "kleinen" Eingriff bei meiner Tierärztin über mich ergehen lassen. Warum mein Herrchen allerdings so ein schmerzverzogenes Gesicht dabei gezogen hat, dass weiss ich bis Heute nicht. Für mich war danach alles wieder gut und keine Hundedame hat mir je wieder so weh getan. Ein weiteres Phänomen ist auch das ich seitdem mit anderen Kollegen viel besser klar komme und viel relaxter bin.

 

Ob das auch so geblieben ist erfahrt ihr vielleicht beim nächsten mal....